Imkerinnen und Imker Bern und Umgebung
 
 

Bienenprodukte

Honig

Honig war früher einer der wichtigsten Gründe der Bienenhaltung. Es gab noch keine Zuckerraffinerien, so dass der Honig das wichtigste Mittel zum Süssen von Speisen verwendet wurde. Durch die leicht antibiotische Wirkung des Honigs, hilft er bei verschiedenen Infektionen und wird auch in der Medizin verwendet.


Bienen sammeln Nektar und Honigtau und bringen diesen in den Bienenstock. Dort wird er durch die Stockbienen verarbeitet und in den Zellen eingelagert. Ist der Honig reif, kann er geentet werden. Die Honigwabe wird der Bienenbeute entnommen, Wachsdeckel auf den Zellen entfernt und geschleudert. Nach dem Schleudern wird der Honig gesiebt und in Gläser abgefüllt.


Honig darf im Siegelimkerprogramm nicht mehr als 18.5% Wasser enthalten, normaler Honig nicht mehr als 21%. Ist der Wassergehalt höher, besteht die Gefahr, dass er zu gären beginnt und zu Met wird.


Wachs

Bienenwachs war in früheren Zeiten ein Hauptgrund, warum Bienen überhaupt gehalten wurden. Mit dem Wachs wurden Kerzen hergestellt. Die Kerzen dienten der Beleuchtung. Insbesondere in den Klöstern war die Beleuchtung der Kirche für das Gebet in der Nacht und am frühen Morgen sehr wichtig.


Die Bienen schwitzen feine Wachsplättchen aus ihrem Körper und verbauen diese in die typische sechseckige Wabenstruktur. Bienenwachs besteht aus Kohlenwasserstoff, Einfachester, Doppelester, sonstigen Ester (Ester entstehen durch eine Reaktion von Säuren mit Alkohol oder Phenol) und Fettsäuren. 


Leider ist es in den letzten Jahren dazu gekommen, dass Bienenwachs mit Paraffin (gesättigte Kohlenwasserstoffe) einem Erdölprodukt, vermischt wurde. Das ist dem Bienenwachs abträglich. Der Schmelzpunkt, in der Regel zwischen 61-65° C, sinkt. Das kann dazu führen, dass die Bienen bei heisser Witterung den Stock nicht genügend kühlen können und die Wachsplatten abschmelzen. Die Brut, der Honig und viele Bienen gehen dabei verloren. Auch die Königin kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher wird der Qualität des Wachses ein grösseres Augenmerk als bisher gegeben. Panscherei sollte für jeden Imker, jede Imkerin ein No-Go sein.


Propolis (Kittharz)

Propolis ist ein Kittharz, dass die Bienen von verschiedenen Pflanzen sammeln und sich damit vor Infektionen schützen. Zudem dichten sie damit auch ihre Behausung  ab, so dass weder Wind, noch Wasser oder andere Tiere eindringen können.

Propolis kann systematisch eingesammelt werden. Es ist aber darauf zu achten, dass die Bienen ausreichend Propolis verbleibt, sonst werden sie krank.

Propolis wird in der Schweiz als Arzneimittel behandelt. In andern Ländern gilt es als Nahrungsmittelzusatzstoff. Wer in der Schweiz Propolistinkturen oder -salben etc. verkauft, muss sich der hiesigen Arzneimittelgesetzgebung unterstellen und eine entsprechende Bewilligung einholen. Der regelmässige Hautkontakt mit Propolis hat eine allergisierende Wirkung.

Propolis wirkt antimikrobiell, antioxidativ, antikarzinogen, antiseptisch, stärkt die Immunabwehr, entspannt die Muskeln, wirkt antidiabetisch und regenerierend.


Pollen
Bienen sammeln nicht nur Nektar, Honigtau und Propolis, sie sammeln auch Pollen in ihren Pollenhöschen. Die Pollen dienen als Eiweisslieferanten für die Aufzucht der Brut. Ein Bienenvolk sammelt je nach Grösse pro Jahr zwischen 6 und 37 Kilogramm Pollen. Um 24 Kilogramm Pollen zu sammeln sind etwa 133 Millionen Blütenbesuche nötig.

Pollenimker nehmen den Bienen einen Teil der Pollen ab und verarbeiten sie weiter. Pollen wird als Nahrungsergänzung verwendet.


Gelée Royale

Wird eine Bienenlarve nur mit Gelée Royale gefüttert, entsteht aus der Larve keine Arbeiterin, sondern eine Königin. Gelée Royale ist königlicher Futtersaft.
Dieser Saft wird in den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen produziert.

Spezialisierte Imker saugen das Gelée aus den Königinnenzellen ab. Dabei muss die Königinnenlarve entfernt und den Saft aus der Zelle abgepumpt werden. Die Larve stirbt ab. Pro Zelle kann 0.3g gewonnen werden. Gelée Royale wird als Nahrungs- oder als Nahrungsergänzungsmittel definiert.



Eine detaillierte Beschreibung der Bienenprodukte finden Sie auch beim Bienenzüchterverein des Kantons Bern VBBV.