Wegen des Insektensterbens und wegen des gestiegenen Umweltbewusstseins in der Bevölkerung liegt die Bienenhaltung in einer Stadt wie Bern ganz besonders im Trend. In Bern ist die Bienendichte mit über 12 Völkern pro km2 sehr hoch: Die Futterkonkurrenz unter den Honigbienen – aber gleichermassen zwischen Honig- und Wildbienen – ist kritisch und die Seuchengefahr gross. Deshalb ist ein geteilter Lehr- und Leihbienenstand in der Stadt sehr sinnvoll. Im Kanton Bern gibt es aktuell zehn Lehrbienenstände. In Bern, sowie in anderen Städten dominiert die Haltung in Magazinen (Einzelbeuten, nicht in Bienenhäusern), weshalb auf dem LLIB mit diesen Bienenbehausungen geimkert wird. Nach dem Motto Nachhaltig Imkern lernen, Biodiversität fördern und Infrastruktur gemeinsam nutzen wurde der Lehr-und Leihbienenstand in der Stadt Bern (LLIB) neben neun weiteren Projekten mit dem Berner Nachhaltigkeitspreis 2022 ausgezeichnet.
Aktueller Standort des LLIB auf dem Diaconis-Areal (Altenberg): Schänzlistrasse 39 (Zugang unterhalb des Salem-Spitals)
Da das Imkern einige platzraubende, teure Utensilien erfordert, können Neu- und Kleinimker beim LLIB auch Material ausleihen. Für Mitglieder des Vereins ist die Ausleihe kostenlos, ein Kässeli steht für eine freiweillige Spende bereit. Interessierte ImkerInnen können bei IB eine Mitgliedschaft für 60 CHF abschliessen. Um zu wissen wie Sie den LLIB sonst noch unterstützen können, scrollen Sie bitte bis zum Ende dieser Seite.
Für die Ausleihe von Material kontaktieren Sie bitte die Standwartin des LLIB.
1. Aus- und Weiterbildung
NeuimkerInnen können fachlich fundiert, umfassend und mit grosser Sorgfalt auf die Haltung von Bienen in der Stadt vorbereitet werden. NeuimkerInnen sollen vom Druck entlastet werden, zwecks Praxisbezug während der Ausbildung rasch eigene Völker anzuschaffen: Die Quote der Kursabbrechenden ist Jahr für Jahr erheblich und dann muss entweder für die betreffenden Bienenvölker eine Lösung gefunden werden oder sie werden vernachlässigt, was in der Stadt mit ihrer hohen Bienendichte ein zusätzliches Risiko für Seuchen und unnötige Futterkonkurrenz darstellt. Die Bienenvölker auf dem Ausbildungsareal gehören dem Lehrbienenstand, daher auch der Name „Lehr- und Leihbienenstand LLIB“: Interessierte NeuimkerInnen betreuen auf dem Lehrbienenstand für die Dauer des zweijährigen Grundkurses zu zweit und unter Anleitung eines Betriebsberaters ein Volk und probieren aus, ob dieses Hobby nachhaltig betrieben werden kann. Sowohl für die angehenden ImkerInnen als auch für Kursabbrechende wird aufgezeigt: Was können wir alle für die Natur und Biodiversität sonst noch tun? Ergänzend zur - oder anstelle - einer eigenen Imkerei. Die Weiterbildungen mit Praxisbezug für erfahrene ImkerInnen können ebenfalls auf dem LLIB durchgeführt werden.
2. Sharing economy
Der Ansatz „sharing economy“ ist für die zahlreichen städtischen Kleinimkereien von Bedeutung:
Bisher fehlte ein Raum, um die erforderlichen und teuren Geräte lagern und betreiben zu können. Dazu gehören teure und platzraubende Utensilien wie Honigschleuder, Dampfwachsschmelzer, Material zur professionellen Reinigung von Magazinen oder zum Schwarmfangen.
3. Öffentlichkeitsarbeit
Mit dem LLIB soll aktive und passive Medienarbeit geleistet werden: Interessierten Medienschaffenden können in geeigneter Umgebung und auf kleinem Raum Zusammenhänge aufgezeigt werden und IB kann auch aktiv Audio- und Video-Clips zu bestimmten Themen erstellen und kommunikativ gezielt einsetzen. Damit können wir auch eine Plattform bieten für Quartierorganisationen und Schulen.
Eine Kommission des Vorstandes von IB führte die nötigen Aufbauarbeiten und nach Abschluss des Aufbaus den geregelten Betrieb. Hierfür besteht ein von der Hauptversammlung genehmigtes Reglement. Unter dem Lead des Projektleiters (und Betriebsberaters) Stephan Hirschi erarbeitete eine siebenköpfige Begleitgruppe ein Betriebskonzept sowie ein Fundraising für Investitionen. Mit vielen Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern konnte der Lehrbetrieb 2021 gestartet werden.
Falls Sie unser Projekt unterstützen möchten – wofür wir sehr dankbar sind – gibt es folgende Möglichkeiten:
Imkerinnen und Imkerverein Bern und Umgebung
Käthi Plüss, Kassierin
Riedernstrasse 102
3027 Bern
PC-Konto: 60-747220-7
IBAN CH67 0900 0000 6074 7220 7
Vermerk: "Spende LLIB"
Spenden ab CHF 200.- vermerken wir gerne auf unserer Donatorentafel.
Patenschaft über ein Bienenvolk des LLIB
Mit CHF 200.- pro Volk und Jahr schreiben wir das Magazin Ihres Patenvolkes mit Ihrem Namen/Firmenlogo an und zeigen Ihnen gerne auch vor Ort, wie es ihrem Patenvolk geht.
Für Rückfragen und weitere Auskünfte zu Unterstützungsmöglichkeiten kontaktieren Sie bitte Felix Gerber
Klicken Sie hier um den SRF-Beitrag vom 20.05.2022 nachzuschauen.